Meine Prüfung mit Andrea Sensei, von Julia

 

Hallo, ich heiße Julia, bin 12 Jahre alt und habe mit Andrea Sensei meine Orangegurt-Prüfung gemacht. Meine Trainingspartnerin hatte kurzfristig abgesagt - 2 Trainingseinheiten vor der Prüfung. So konnte ich mich nicht richtig vorbereiten. Andrea hörte das und bot mir an, dass sie meine Partnerin sein würde. Das hat mich natürlich sehr glücklich gemacht und ich habe das Angebot angenommen. Wir hatten allerdings wenig Zeit und mussten uns daher ein bisschen beeilen. Ich habe Andrea gezeigt, was ich schon eingeübt hatte aber es fehlten leider noch paar Techniken. Beim nächsten Training hat Andrea mir dann ein paar Abwehrtechniken vorgeschlagen, die wir mal ausprobieren könnten. Ich sollte mich für die für mich besten Techniken entscheiden und das habe ich dann auch gemacht. Am Ende dieses Trainings habe ich mich schon sicherer gefühlt, hatte aber immer noch ein wenig Angst vor der Prüfung - wie das so ist. Wir haben gekämpft und trainiert wie die Wilden - beim Training und auch noch danach. Wir haben uns selbst am Samstag getroffen um alles noch mal durch zu gehen.
Nun kam der Tag der Prüfung. Die Anspannung stieg und stieg. Vor mir waren noch andere Kinder mit ihrer Prüfung dran. Ich ging dann ein paar Mal mit Andrea mein Prüfungsprogramm durch und auch nochmal in meinem Kopf.
Dann wurde mein Namen aufgerufen und die Anspannung in mir stieg so hoch es nur geht. Andrea sagte leise zu mir: „Du schaffst das schon.“ Aber ich war so aufgeregt, dass ich nur noch nicken konnte.
Die Prüfung fing an. Ich habe im Kopf immer wiederholt, dass ich nur keine Technik vergessen darf.
Ich bin mit meiner Kondition relativ gut ausgekommen. Ich dachte es wird schwerer. Die Prüfer hab ich während meinen Techniken nicht beachtet, denn bei meiner ersten Prüfung wurde mir gesagt, dass ich nicht die Prüfer anschauen soll, sondern meinen Uke. Natürlich hab ich das ein oder andere Mal doch hin geguckt. Bei den Zuschauern war das etwas anders, da auch meine Mutter und mein Vater unter den Zuschauern gesessen haben und ich ihre Gesichter sehen wollte. Weil das eine etwas andere Prüfung war als sonst - schon etwas wilder. Aber hingeguckt hab ich nur zwischen den Techniken. Zum Beispiel, als ich meinen Anzug richten musste. Ich habe alles gezeigt, was ich zeigen wollte und ich habe alles gegeben. Manche Techniken hab ich dann zwischendurch doch vergessen. Sie sind mir aber glücklicherweise schnell wieder eingefallen.
Als mich Andrea angegriffen hat, habe ich mir nichts gedacht. Erst im Nachhinein hab ich gemerkt, wie toll Andrea das gemacht hat. Sie hat das nämlich nicht zu schnell und nicht zu langsam gemacht.
Als die Prüfung endlich vorbei war, ging auch die Anspannung ein bisschen weg. Jetzt stellte sich nur noch die Frage: Habe ich bestanden?
Aber man muss schon sagen, dass so ein guter Uke vieles ausmacht. Die Prüflinge wurden auf die Matte gerufen und es wurde verkündet das alle bestanden haben - also ich auch! Mir fiel ein Stein vom Herzen und alle Zuschauer haben geklatscht. Ich habe meine Urkunde, meinen Pass und meinen Orange-Gurt bekommen und ich war soooo froh!
Alle haben mir gratuliert.

Ich habe mich sehr gefreut, dass Andrea mit mir meine Prüfung gemacht hat. Denn es ist nicht gerade selbstverständlich, dass eine Dan-Träger mit jemandem die Prüfung zum Orangegurt macht. Darum will ich Andrea hier nochmals danke sagen.
Vielen lieben Dank an Andrea!
Und danke, an alle, die mir gratuliert haben.

by Julia vom J-Team, 12 Jahre