Mein Samstag mit Männi (von Adam Jacko)

Es war unglaublich heiß und drückend an diesem Samstagnachmittag, als die JJU nach Ratingen Hösel lud. Dort fand der Lehrgang „Pratzentraining“ mit Referent Hans-Jürgen Mouhlen, 2. Dan Jiu Jitsu statt. Hans-Jürgen - in der JJU mittlerweile besser unter seinem Spitznamen Männi bekannt, ist außer Jiu Jitsuka auch Box- und Kickboxtrainer.
Von unserem Verein war ich als einziger angereist. Meine Trainer, die Männis Boxlehrgänge schon kannten, hatten mir wohlweißlich mit auf den Weg gegeben, eine deutlich größere Menge Wasser mitzunehmen, als sonst zu Lehrgängen.
Vielleicht war es diese Warnung in Verbindung mit dem kleinen Lächeln, das um Männis Mundwinkel spielte, als er beim Angrüßen erklärte, es sei ja sehr warm, und wir würden uns etwas zurück nehmen, die mich etwas unsicher werden ließ.
Sehr schnell wurden meine Ahnungen bestätigt. Es ging schon beim Aufwärmen mit der Pratze los. Pratze halten und dem Partner anbieten - oder selber einfache und dann immer komplexere Kombinationen schlagen - dann auch treten und kombinieren.
Mir lief der Schweiß in Strömen durchs Gesicht, über die Arme, den Rücken entlang… einfach überall.
Zwischendurch machte Männi kleine Pausen, damit wir einen Schluck Wasser nehmen konnten.
`Das müssen sie gemeint haben´, dachte ich, als ich mich an die Infos aus meinem Heimatdojo erinnerte.
Aber sie hatten mir auch mit auf den Weg gegeben, dass Boxen bei Männi extrem viel Spaß macht, und man von diesem Referenten viel lernen kann. Auch das kann ich beides bestätigen.
In schlauer Voraussicht hatte ich auch ein zweites Shirt zum Wechseln bei. So kam ich nach der Pause unverschwitzt wieder. Aber natürlich blieb das nur kürzeste Zeit so. Mittlerweile waren wir bei 6er-Kombinationen angelangt. Das war nicht nur eine Herausforderung an die Kondition - auch meiner Koordination und Konzentration wurde hier alles abverlangt.
Männi ging herum und korrigierte. Und das bei den meisten mit denselben Worten: “Lockerer, schneller, technisch korrekter - das zeichnet gute Schläge und Tritte aus.“ Gerade die Geschwindigkeit beim Schlagen war wichtig. „Macht nicht das,“ sagte Männi,“und schlug auf die Pratze. „Bomm - - - bomm - - -bomm - - - bomm,“ brummte er dabei. „Ich hätte das gerne so. Bommbommbommbomm!“ Dabei hämmerte er einen Wirbel auf die Pratzen, der dem haltenden Partner den Schweiß auf die Stirn jagte.
`Okay´ dachte ich `versuch es noch mal´ Lockerer, schneller, sauberer - da gibt´s im Dojo jetzt einiges zu trainieren.
Aber eins steht außer Frage. Gibt´s diesen Lehrgang so noch einmal, bin ich wieder dabei…

(Text: Adam Jacko)